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Flatoutdays 2022

Die „Flat Out Days“ zählen zu meinen Lieblings-Festivals. Ein wachsendes internationales Freeride-Festival, mit dem Ansatz „von Fahrern für Fahrer“. Es findet in Kočevje (Slowenien) statt und wird von der slowenischen BATT-Crew organisiert. In den letzten Jahren reihten sich immer mehr weltweit bekannte Fahrer in das Starterfeld ein. Das steigerte gleichzeitig die Bekanntheit der „Flat Out Days“.

Ich kam bereits einen Tag zuvor am Gelände an und schlug mein Lager auf einer Wiese auf, wo ich noch etwas dringend benötigten Schatten finden konnte, da eine Hitzewelle im Anmarsch war. Das Festival bietet verschiedene Arten von Wettbewerben für eingeladene Profifahrer und nicht eingeladene Fahrer an. Mein Plan war es, am Freitag an der Trick-Session und am Sonntag am Whip-Off-Contest teilzunehmen. Die größte Attraktion war die Big-Line-Session mit Sprüngen bis zu 25 Metern, die aber nur für geladene Profis zugänglich war. Allerdings war die Whip-Off-Line auch nichts für schwache Nerven, da der Sprung selbst einen sehr steilen Absprung mit 14 Metern Abstand zwischen Absprung und Landung hatte.

Die „Flat Out Days“ waren immer eine Veranstaltung, um meine Freeride-Fähigkeiten zu verbessern. Jedes Jahr setze ich mir neue Ziele, welche Tricks und Skills ich erreichen möchte. Für die diesjährige Trick-Session plante ich einige Tricks im voraus: Whip, T-Bog, One-Hander, Suicide-No-Hander und einen Bonustrick, der zwei Tricks miteinander kombinierte, den T-Bog und den Suicide-No-Hander. Eines meiner Ziele war es, diese Trickkombination bei der Session erfolgreich zu landen, sozusagen „First Try“. Meinen Bonustrick konnte ich zweimal erfolgreich ausführen und sicherte mir den Sieg bei der Trick-Session in der Frauenkategorie.

„Ich besuche dieses Festival schon seit Tag eins.“

Das nächste gesetzte Ziel war die Teilnahme am Whip-Off-Contest. Ich bin noch nie zuvor eine so technische Jump-Line gefahren, in der nicht nur die Sprünge groß sind, sondern auch technische Features aufgebaut werden. Ein On-Off-Sprung, ein großer Hip-Transfer-Jump, gefolgt von einem massiven 14-Meter-Whip-Off Sprung. Es war schon eine Herausforderung, die gesamte Jump-Line durchzufahren, und der sogenannte „Whip“ beim letzten Sprung war das Letzte, was auf meiner To-do-Liste stand. Von Tag zu Tag tastete ich mich mehr und mehr an die Sprünge heran. Das half mir beim letzten Tricksprung tatsächlich seitwärts zu fliegen, bis ich einen massiven Sturz hatte, nachdem ich einer Slopestyle-Legende gefolgt war.

Mein Sturz war sehr hart und ich hatte das Glück, nur mit einem verstauchten Knöchel und vielen Kratzern am ganzen Körper davonzukommen. Mit Hilfe des Festival-Physiotherapeuten und einer guten Portion Schmerzmittel habe ich es geschafft, an der Whip-Off-Session am Samstag teilzunehmen. All meine Tränen, Schweiß und Blut zahlten sich aus, als ich die Whip-Off-Session der Frauen gewann.

Bei den „Flat Out Days“ ist jeder Teil einer Freeride-Gemeinde. Das Festival inspirierte mich, meine Fahrkünste auf ein höheres Niveau zu bringen. Meine Idole, die ich bisher nur aus Freeride-Filmen kannte, gebührten mir ebenfalls Ihren Respekt. Die „Flat Out Days“ öffneten mir die Tore zur Welt des professionellen Freeride und dafür bin ich zutiefst dankbar. Ich habe noch nie zuvor so viel Unterstützung und Liebe von einer anderen Radgemeinschaft gespürt. Bei dem Festival gibt es keine Rivalität, nur echten Zusammenhalt und gegenseitiges Helfen beim Wachsen.

 

Text: Spela Horvat

Fotos: Jakob Reman, Nik Lavric, Hanna Retz, Aljaz Lejen

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