Unterstützt den Nachwuchs in eurer Region!
Gibt es noch Kinder, die den ganzen Tag draußen sind?
Kinder, die sich noch im Dreck suhlen oder erst heimkommen, wenn es dunkel wird?
Ja, diese Kinder gibt es: Es ist der Nachwuchs der Mountainbike-Szene.
Und wir haben eine Verantwortung für sie.
Sie brauchen für ihr Glück nicht mehr als ihr Rad, den Wald, ein paar Steine und Bretter.
Und sie haben vor allem eines: Eine verdammt gute Zeit.
Die Kinder von heute sind für uns mehr als der Kunde von morgen. Diese Kinder waren früher wir. In Ihnen sehen wir uns von vor 15 oder 20 Jahren. Wir kennen ihre Gefühle, ihre Liebe zu den Bikes und ihre Sorgen. Man liebt sein Bike, aber es ist nicht unzerstörbar. Bei 6 Stunden täglicher Nutzung kommt es öfter vor, dass etwas kaputtgeht. Deutlich öfter als beim handelsüblichen Durchschnitts-Mountainbiker.
Nach der fünften Reparatur-Rechnung sind dann selbst die noch so begeisterten Outdoor-Eltern nicht mehr ganz so willig bei der Unterstützung dieser Leidenschaft. Reparaturen, Ersatzteile, Service belasten ab einem gewissen Punkt doch deutlich den Geldbeutel. Das Resultat: Stress für Kinder und Eltern und das Schlimmste:
Das Bike ist nicht immer fahrbar.
Singletrails im Wald und selbst gebaute Drops auf abschüssigen Wiesen.
Eine Horde Teenager, die mit Wheelies durch die Straßen düsen, sich an Treppen probieren und keinen Randstein oder eine Kante auslassen, um zu droppen.
Das stößt nicht immer auf Anerkennung und Freude bei der Normalbevölkerung. Wir müssen uns das immer bewusst machen und aufklären. Die Kinder tun nichts – sie wollen nur spielen.
Fast alle anderen Sportarten sind in Vereinen organisiert, mit extra Jugend-Programmen. Hier besteht deutlicher Aufholbedarf im Mountainbike-Sektor. Radfahren kann ja jeder.
Doch wo findet die Gravity-Jugend ein Zuhause?
Gerade wir in der Bike-Branche kennen die Leidenschaft und Probleme. Hatten dieselben Sorgen und arbeiten wir nicht alle hier, weil wir die Bikes so sehr lieben, mit allem, was dazu gehört? Vieles hat sich schon zum Positiven entwickelt, es gibt mehr Spots für die Kinder, die Bikeparkanzahl wächst langsam, Material und Bikes werden besser.
Wir waren in Deutschland mit, die Ersten, die diesem Hobby verfielen. Zu unserer Zeit gab es noch kaum Erwachsene, die uns unterstützen konnten. Eine spannende Zeit. Aber keine Anleitung und keine Unterstützung. Es ist an der Zeit, dass wir dem Fortschritt auf die Sprünge helfen, weil wir in der Lage dazu sind.
Die nächste Generation benötigt Support von uns.
Aber was ist richtig? Muss man nicht auch eigene Erfahrungen sammeln? Hat nicht genau dies unsere Leidenschaft verstärkt?
Doch.
Aber bei diesen Dingen können wir helfen:
- Die Räder selbst zu reparieren: Nicht nur dass es Geld spart. Es vermittelt auch Werte und ermöglicht Kindern stolz darauf zu sein ihr eigenes Bike reparieren zu können.
- Lines finden und lesen: Fahrtechnik hilft Material zu schonen und mehr Spaß auf dem Trail zu haben.
- Sprünge bauen, die einen in die Luft und nicht auf den Boden schicken: Schnell sind paar Totholz-Stämme herangezerrt und mit etwas Erde bestreut. Ist das stabil und sicher genug um sich darüber zu schanzen?
- Trail-Regeln vermitteln: Schnell fällt die Verpackung von einem Riegel auf den Boden und wird “vergessen”. Im Wald sind wir Gäste und wir sollten ihn erhalten. Trailpflege, Rücksicht auf andere Waldnutzer- und Bewohner sollte Standard sein.
- Die Natur verstehen, die uns umgibt und in der wir uns bewegen: Wir interagieren mit der Natur und sollten sie respektieren.
- Fahrtechnik verbessern ohne Druck: Vieles sieht so leicht aus bei den Profis. Lernen braucht Zeit. Auch wenn Mountainbiken körperlich anstrengend ist, hilft es mentale Blockaden, Frustration und sonstigen Stress abzubauen. Man sollte sich keinen Stress machen, wenn es nicht gleich so gut klappt wie es einem im Social Media gezeigt wird.
Wir können Vorbilder und Mentoren sein
und beim Grillen nach dem Ride das machen, was wir immer noch lieben, Storys aus dem Leben mit unserem geliebten Hobby austauschen.
Unser European Brand Manager Jens Staudt (41) und sein Kollege Yannick Noll und Bärbel Dangel (43) machen genau das.
Yannick (jetzt 26) ist sogar eines von Jens früheren Mountainbike-Kindern.
Heute sind es Niklas (14), Timo (13), Janis (11) und natürlich Jens Sohn, Cosmo (5).
Sie alle haben zusammen den Pumptrack im Garten gebaut, lernen von Jens und Yannick die Bikes reparieren, wenn sie diese mal wieder über ihre Stabilität getestet haben. Sie bekommen Fahrtraining, Hilfe beim Shapen und bei der Linienwahl, man nimmt sie mit in den Bikepark und sitzt oft zusammen, grillt und isst gemeinsam. Wenn dann die Eltern dazu kommen, kann man ihnen die Leidenschaft der Kinder erklären. Warum wollen die wirklich permanent auf dem Rad sein? Für manche ist das schwer nachvollziehbar.
Für Janis, Niklas und Timo ist das Zuhause von älteren Bikern natürlich ein Schlaraffenland. Sie stehen oft schmachtend vor einem neuen Pivot Bike. Verstohlen streichen sie über den Rahmen. „Du darfst es auch mal fahren, wenn du willst.“
Plötzlich werden Augen zu leuchtenden Scheinwerfern.
Dieses Jahr haben wir Weihnachten vorgezogen und den Kindern eine Fahrt mit ihren Traumbikes zu Halloween ermöglicht. Festgehalten auf Fotos und in einem Video. Im diesjährigen Halloween Projekt sieht man sie alle in Aktion, inklusiv dem erwachsenen Bikenachwuchs Yannick und im Making-of auch den Rest.